Espelner Straße

Espelner Straße

Der Ortsteil Espeln ist seit dem 1. Januar 1975 Teil der Gemeinde Hövelhof. Die Gemeinde Ostenland, zu der Espeln bis zu diesem Tage gehörte, wurde in der Kommunalreform der Stadt Delbrück zugeordnet. Bis zum Jahre 1808 bzw. 1975 ist die Geschichte Hövelhofs und Espelns in die Geschichte des Delbrücker Landes eingebunden. Espeln wurde als Espenlo erstmalig erwähnt im Zusammenhang mit dem Weckerhof (s. Haspelkamp und Detmolder Straße). Am 29. April 1446 verkaufte der Wecker von Espenlo eine Kuh an die Schlossküche in Neuhaus. Der
Name bedeutet ursprünglich Espenwald. Das alte Wort „Espe“ für Zitterpappel ist bekannter in den Redensarten wie z. B. „zittern wie Espenlaub“. Die Geschichte der Bauernschaft ist vor allem die Geschichte der zahlreichen uralten Höfe am fruchtbaren „Espelner Rücken“. Sie gehören zumeist zur ältesten Siedlerklasse und gehen bis ins Mittelalter zurück. Fast das gesamte 16. Jahrhundert war geprägt durch die Auseinandersetzungen mit den Rietberger Bauern um die Huderechte im Grenzbereich. Den blutigsten Tag seiner Geschichte erlebte Espeln am 14. März 1604, als spanische Söldner in der Schlacht am Haspelkamp 400 Männer töteten und fast alle Häuser niederbrannten.
Die Espelner Gläubigen gingen jahrhundertelang den weiten Weg zur Kirche nach Delbrück, später nach Ostenland, ab 1706 auch zur Kirche „auf dem Hövelhof“. Um vor allem den Kindern den weiten Weg zu ersparen, baute die Familie Rodehuth im Jahre 1749 die Christenlehrkapelle (siehe Kapellenweg)
in der später sonntags auch die Messe gefeiert wurde.1778 wurde in Espeln eine eigene Schule eingerichtet. Im Jahre 1899 bauten die Espelner eine neue, größere Kirche auf einem von den Familien Höddinghaus und Meermeier geschenkten Grundstück. Sie wurde am 27. Januar 1900 geweiht.
Die Selbständigkeitsbestrebungen der Espelner im kirchlichen Bereich führte damals zu zeitweise harten Auseinandersetzungen mit Ostenland und der bischöflichen Behörde. 1905 wurde Vikar Klüppel zum ersten Seelsorger für Espeln ernannt. Im Jahre 1910 wurde Espeln entgültig als Filialkirchengemeinde bestätigt. Um auch im politischen Bereich Unabhängigkeit und Selbständigkeit durchzusetzen, betrieben Espeln und Steinhorst um 1900 die Bildung einer eigenen Gemeinde. Ihre Bemühungen blieben allerdings erfolglos. Von besonderer Bedeutung für den von Eisenbahnlinie und Hauptstraßen abgelegenen Ortsteil Espeln war der Bau der Espelner Straße (1906) und der Detmolder Straße
nach Hövelriege (1926). An der Espelner Strasse, in der Dorfmitte befindet sich auch das Kriegerdenkmal, auf dem alle Namen der in den beiden Weltkriegen gefallenen Soldaten eingearbeitet sind.Jeweils am ersten Wochenende im September steht Espeln im Blickpunkt der Öffentlichkeit, wenn nach alter Tradition der letzte Erntewagen eingeholt wird.

Mit freundlicher Genehmigung von Johannes Buschmeier,

Quelle: Straßen und Wege in Hövelhof