Eichenweg

Eichenweg

Die alten Halbmeierhöfe Austermeier und Osdiek am Eichenweg in Espeln beeindrucken vor allem durch die sie umgebenden Eichenhaine. Schaute man von hier nach Westen, erkannte man früher in der Feldflur des Vollmeierhofes Rodehuth (Raus Hof) die „Tausendjährige Eiche“, die leider in den 50er Jahren verdorrt ist.
Sie hatte in Brusthöhe einen Umfang von 6,80 m. Die Eiche war einst ein Hauptbaum des natürlichen Sennewaldes. Vor der Ausbreitung der Heide bedeckten jahrtausendelang lichte Eichen-Birken-Wälder die Senne.
Wie kein anderer Baum erfreute sich die Eiche bei unseren Vorfahren besonderer Wertschätzung und oft sogar mythischer Verehrung. Besonders in Westfalen galt die Eiche als Sinnbild von Härte, Beständigkeit und Unbeugsamkeit. Den Germanen waren ihre Götter in den Eichenhainen in besonderer Weise gegenwärtig. Der Mensch baute aus Eichenstämmen seine Jahrhunderte überdauernden Fachwerkkonstruktionen. In vielen Hövelhofer Bauernhäusern kann man noch heute die mit reichem Schnitzwerk und alten Namen und Jahreszahlen versehenen Schränke und Truhen bewundern. Jahrhundertealte Hofzeichen sind noch heute der Stolz ihrer Besitzer. Im Sommer trieb man die Schweine zur Mast „in die Eichen“. Der fürstliche Paderbornsche Oberforstmeister von Geismar berichtete um 1730 von
den „Eichenbäumen um das Lustschloß herum“. Besonders geschätzt waren die Eichen am Teichwasser (am mittleren Krollbach). Von Geismar: „Die Eichen am Teichwasser verschonte man mit Schweinen zu betreiben, um das schwarze Wildpret, welches sich gern hier einfindet, zum Stande zu bringen.“ Entzückt berichtete er von der Eich-Plantage (zwischen Allee und Wassermannsweg) mit mehreren tausend Eichen . „Und wird noch alle Frühlinge mehr gepflanzt, wozu aus dem Wünnenbergischen einige Tausend junge Eichen nach Hövelhof gefahren werden.“ Auch heute noch sind zahlreiche stattliche Eichen ein besonderer Schmuck der Hövelhofer Landschaft. Nahezu 100 Eichen wurden in die Schutzliste der Hövelhofer Naturdenkmäler aufgenommen.
Von besonderer geschichtlicher Bedeutung ist die Friedenseiche am Forsthaus Hövelhof. Sie wurde vom Förster Joseph Hölscher im Jahre 1871 nach glücklicher Heimkehr aus dem deutsch-französischen Krieg gepflanzt. Hundert Jahre später, im Jahre 1971, trafen sich an der Friedenseiche Bürger aus Hövelhof und Verrieres, um den Abschluß der Städtepartnerschaft festlich zu begehen.
Mit freundlicher Genehmigung von Johannes Buschmeier,

Quelle: Straßen und Wege in Hövelhof